2006 startete unter der Leitung von Univ.-Doz. Dr. Thomas Stephenson und Mag. Roswitha Zink ein Forschungsprojekt: Mittels Videoanalyse wurde der nonverbalen Kommunikation zwischen Menschen und Pferd nachgegangen, um die Wirkmechanismen und das Potential der Equotherapie genauer darstellen und erklären zu können.
„Die Forschungsgruppe „Equotherapie“ hatte das Ziel die freie körpersprachliche Interaktion zwischen Klient:in und Pferd anhand psychoanalytischer Theorien zu beforschen.
Dazu wurden konkrete Sequenzen mittels Videographie aufgezeichnet und ausgewertet. Die freie Interaktion wurde in sieben Sequenzen unterteilt, um die Untersuchungssituation zu strukturieren und zu systematisieren. Die Sequenzen Kontaktaufnahme, Distanz, Nähe, gemeinsamer Weg, Entspannung, Herausforderung und Verabschiedung stehen dabei exemplarisch für die Grundelemente einer Beziehung. Die Operationalisierung körpersprachlicher Aktivitäten erfolgte über die Definition und Auswertung der folgenden sieben Items verbale Kommunikation, Blickrichtung, Körperkontakt, Aktivität, Führungsqualität und Rhythmus/ Impuls.
Ziel war es, die Videoaufzeichnungen hinsichtlich des nonverbalen Interaktionsgeschehens von Klient:in und Pferd quantitativ auszuwerten. Dies bildete die Grundlage für die nachfolgende qualitative Auswertung und Beantwortung für weitere qualitative Betrachtungen, die sich nach den Forschungsfragen der jeweiligen Diplomarbeiten richteten“
PDF Forschungsgruppe Equotherapie
PDF Forschungsgruppe Poster
Im Rahmen der Erstellung dreier Diplomarbeiten wurden folgende Schwerpunkte behandelt:
Psychodynamisch orientierte Diagnostik in der Equotherapie. Unter Berücksichtigung körpersprachlicher Kommunikationsformen des Klienten/der Klientin in der Interaktion mit dem Pferd als Ausdruck emotional-psychischer Strukturen. (Sophie Fischer)
– Diplomarbeit Sophie Fischer (Knapp)
– Fischer, 2009, Körpersprache
Analogien nonverbaler Interaktionsprozesse. Die Mutter-Säugling-Interaktion und die Klient/Klientin-Pferd-Interaktion in der Equotherapie unter besonderer Berücksichtigung von Affektivität. (Dorothea Gansterer)
– Diplomarbeit Dorothea Gansterer (Haas)
Die freie körpersprachliche Interaktion mit dem Pferd als Szene. (Karin Poinstingl)
– Diplomarbeit Karin Poinstingl (Drapalik)
Eine Fortsetzung der Ergebnisse mit einem vertiefenden Forschungsprojekt fand 2014 am Lichtblickhof ein Forschungsprojekt in Kooperation mit der Van Hall Larenstein University of Applied Sciences in Leeuwarden in den Niederlanden statt. Unter dem Titel “Wer beeinflusst wen? – Interaktion zwischen Klient, Pferd und Therapeut” haben Saskia Aust und Ilona van Dongen im Rahmen des Studienganges Tiermanagement mit Schwerpunkt Tiergestützte Therapie die nonverbale Interaktion analysiert. Das Ziel der Studie war die Analyse der bilateralen Beeinflussung der Körpersprache zwischen Pferden und Klient:innen in der freien Interaktion unter Anleitung der Therapeutin.
Aust, 2014, Bacherlorarbeit „Wer beeinflusst wen“